Inhalt: Bitte nicht »Howgh«
Karl May erfand Winnetou 1875 als eine Art Blutsbruder der Deutschen. Ein Apsáalooke aus Montana vermittelt heute in einem Wildwestpark in Brandenburg zwischen Fantasie und Realität.
»Man erfand sich den "Indianer", den man gerade brauchte«
Edle Wilde, brutale Krieger, weitsichtige Umweltschützer? Die Historikerin Heike Bungert erklärt, warum ausgerechnet Nordamerikas Indigene zur Projektionsfläche für Ängste und Sehnsüchte wurden.
Von der Besiedlung bis heute
Skalp, Marterpfahl und andere Klischees
Mythencheck Vieles vom vermeintlichen Allgemeinwissen über Nordamerikas Indigene ist nicht mehr als ein Stereotyp. Was stimmt wirklich?
Gekommen, um zu bleiben
Amerika war der letzte Kontinent, den die Menschen erschlossen. Mitten in der Eiszeit mussten die Einwanderer an einem riesigen Gletscherschild vorbei. Wie ist ihnen das nur gelungen?
Knochenarbeit
Ein US-Gesetz zum Umgang mit indigenen Gebeinen hat alte Probleme gelöst - und neue geschaffen.
Wohnstätte des Bösen
Im heutigen New Mexico entstanden vor über 1000 Jahren verblüffende Lehmtürme. Doch nach wenigen Generationen verließen die Bewohner ihre Behausungen. Hatten sie ihre eigenen Lebensgrundlagen zerstört?
Wer lebte wo?
Die Gärtner Amerikas
Wälder und Prärie erschienen den Kolonisten aus Europa wie unberührte Wildnis. Sie übersahen, dass Menschen die Natur wohl mit Feuer gezielt umgeformt hatten - bis die Katastrophe hineinbrach.
Metropole am Mississippi
Nahe dem heutigen St. Louis errichtete eine Gruppe um und auf pyramidenförmigen Hügeln eine riesige Stadt. Bisher weiß niemand, welchem Zweck die Bauwerke dienten.
Kollision der Kulturen
Pocahontas verliebt sich in der Disney-Produktion in einen weißen Abenteurer - und erlebt eine wilde Romanze. Doch die wahre Geschichte der legendären Prinzessin hatte kein Happy End.
Imperium in der Prärie
Comanchen, Sioux und Apachen kannten vor Kolumbus keine Pferde. Die Mustangs machten die Gruppen schnell und mächtig - aber sorgten für ungeahnte Probleme.
Herman, der Apache
1870 entführten Apachen Herman Lehmann, Sohn deutscher Einwanderer, damals etwa elf Jahre alt. Er nahm die Lebensweise seiner Kidnapper an und kämpfte bald an deren Seite. In seiner Autobiografie berichtet er von seinen Erlebnissen.
Skalp gegen Kopfgeld
Im Siebenjährigen Krieg zwischen Frankreich und Großbritannien kämpften in Nordamerika auf beiden Seiten Indigene. Der Konflikt ist der Hintergrund für James Fenimore Coopers Welterfolg »Der letzte Mohikaner«. Doch dem Autor ging die Fantasie durch.
Schimmel auf Wunden
Ob Geschwüre, Wunden oder Vitaminmangel: Die Medizinleute Nordamerikas kannten für viele Beschwerden eine Behandlung. Europäische Ärzte misstrauten ihnen lange
Präsident Gespaltene Zunge
US-Gründervater Thomas Jefferson nannte die Indigenen »meine Brüder« - und wollte ihre Lebensweise abschaffen. Findet sich diese ambivalente Haltung auch in der amerikanischen Verfassung wieder?
»Mato-Tope - A Mandan Chief« Karl Bodmer (1834)
Gemälde indigener Nordamerikaner machten den Schweizer Karl Bodmer berühmt. Was erzählt sein Porträt des Mandan-Anführers Mato-Tope?
Genozid im Golden State
In der Zeit des Goldrauschs schlachteten Siedlermilizen und die US-Armee Tausende Pomo und Mitglieder anderer Gruppen ab. Gesprochen wurde lange Zeit kaum über die Massaker. Das ändert sich jetzt.
Ein Körper, zwei Geister
Männer in Frauenkleidern, mutige Kriegerinnen: Die Zuni kannten wie rund 200 andere Gruppen mehr als zwei Geschlechter. Die europäischen Invasoren hielten das für »Sodomie« - und gingen brutal dagegen vor.
»Eine Pfeife für 10 Dollar«
Das Berliner Humboldt Forum besitzt 60 Gegenstände der Omaha. Die Expertin Wynema Morris erklärt, wie die Objekte nach Deutschland gelangten - und wie eine Rückkehr aussehen könnte.
Eine Stimme für Sitting Bull
Die gebürtige Schweizerin Caroline Weldon zog 1890 in ein Sioux-Reservat und beriet den politischen Anführer. Ihr Engagement endete in einer blutigen Tragödie.
Umerziehung unterm Kreuz
Internate sollten aus indigenen Kindern in Kanada englischsprachige Christen machen. Von Gewalt und Missbrauch erzählen heute Zeitzeugen - und unmarkierte Massengräber.
»Die mit dem Wind sprechen«
Im Ersten und Zweiten Weltkrieg kämpften überproportional viele Indigene für die USA. Berühmt wurde der Einsatz der Navajo-Funker gegen Japan.
Als Lachse politisch wurden
1964 gingen indigene Aktivisten demonstrativ angeln, um auf alte Fischereirechte zu pochen. Es war der erste große Auftritt der neuen »Red Power«-Bewegung.
Das neue Bison
Seit 1987 dürfen indigene Gruppen auf ihrem Land Casinos betreiben. Die Reservate hoffen auf Geld, doch immer wieder gibt es Streit um die Spielhallen.
First Lady
Die Laguna Deb Haaland erzog ihre Tochter allein, war zeitweise obdachlos, tingelte mit selbst gemachter Chilisalsa durch Reservate. Heute ist sie die erste indigene Ministerin der USA. Wie viel kann sie bewirken?
Aus dem Schatten
Seit 2012 lichtet der US-Fotograf Shane Balkowitsch heute lebende Indigene mit einer alten Technik ab. Er zeigt sie stolz, mit Tradition - und Zukunft.
Systematik: Negativ